Reith Wehner Storch Architekten

Langer-Areal Schlüchtern

Städtebauliches Konzept

„Drei Anker“ und „Grüne Mitte“

Der städtebauliche Entwurf orientiert sich bei der Gliederung des Areals im Prinzip an der historischen europäischen Stadt, die im Wesentlichen durch bedeutende öffentliche Gebäude, Kirchen mit Türmen, Plätze, Passagen und Parkanlagen gegliedert ist.

Der Entwurf nutzt dabei ähnliche Elemente. Ein Kultur- und Begegnungszentrum im Westen, ein Büro und Geschäftshaus im Osten und ein Wohnturm im Süd-Osten. Alle drei Gebäude besitzen einen öffentlichen Charakter und städtebauliche Bedeutung. In der Mitte soll eine parkähnliche Grünfläche.

Die „Ankergebäude“ sollen durch die gewählte expressive Dachform oder Dachabschluss auch im Hinblick auf die Architektursprache ihre Bedeutung im Stadtraum darstellen. Der Turm, in der Mitte des neuen Quartiers soll in Anlehnung an den ehemaligen Brauereiturm die Silhouette von Schlüchtern als „Turm am Park“ ergänzen und die neue „Grüne Mitte“ des Quartiers, den Park am Turm  markieren.

Zwischen Kultur- und Begegnungszentrum entwickeln sich drei Wohngebäude. Die Gebäudevolumen, werden so geformt, dass qualitätvolle Wohnhöfe entstehen.

Der Stadtraum wird durch die Gebäudeanordnung und eine differenzieret Höhenentwicklung der Topografie in öffentliche, halböffentliche und private Räume gegliedert.

Öffentlicher Raum

Die Mitte des Quartiers wird durch den sog. „Turm am Park“ gebildet. Dieser Stadtraum im Innenbereich des Quartiers mit parkähnlichem Charakter, Wasserfläche und hoher Aufenthaltsqualität liegt zwischen dem bestehenden südlichen Stadtteil entlang des Sandgartens und dem neuen Quartier.

Hier werden Aufenthaltsflächen und Spielmöglichkeiten für Kinder geschaffen. Des Weiteren ergänzt ein Eiscafé/Bistro im „Park am Turm“ mit Arkaden und Terrasse zum Park das Freizeitangebot durch eine gastronomische Nutzung.

Des Weiteren wird eine Wegeverbindung in Ost-Westrichtung vorgesehen, die das Kultur- und Begegnungszentrum über den Pocket Park mit der Obertorstraße verbindet.

Im östlichen Bereich wird die Wegeverbindung Teil einer Fußgängerzone zwischen werden Büro- und Geschäftshäusern, der sogenannten „Langer Passage“ Von dort werden die Einzelhandelsflächen, bürgernahe Verwaltungsflächen und ein Café/Bäckerei mit Außenbestuhlung, das an der Ecke zur Obertorstraße liegt, erschlossen.

Halböffentlicher Raum

Über die Ausbildung von Wohnhöfen zwischen den Gebäuden, die ca. 1m über dem öffentlichen Raum liegen, werden halböffentliche Räume geschaffen, die sowohl barrierefrei über die Bahnhofstraße erschlossen werden als auch über Ausgleichstreppen einen Zugang zum Park ermöglichen. Neben der Erschließungsfunktion dienen die Wohnhöfe auch als Treffpunkt und Kommunikationsfläche und bieten die Möglichkeit zum Urban Gardening.

Privater Raum

Angrenzend an den halböffentlichen Raum erhalten die nach Westen ausgerichteten Erdgeschosswohnungen ebenso die die nach Süden gelegene Wohnungen zum Park vorgelagerte private Mietergärten, die durch Hainbuchenhecken eingefasst werden.

Durch die Ausbildung von Wohnhöfen sowie die Ausbildung eines Hochparterres entsteht insbesondere für die Erdgeschosswohnungen eine hohe Wohnqualität.

Die Wohnungen in den Obergeschossen erhalten nach Süden oder Westen ausgerichtete großzügige und geschützte Loggien als privaten Außenraum.

Informationen

Bauherr:
Werner Projektentwicklung GmbH
Baubeginn:
2021
Fertigstellung:
Laufendes Projekt