Erweiterung und Modernisierung Sturmiusschule, Fulda I 1.Preis
STÄDTEBAULICHE IDEE
Der vorliegende Entwurf des Büros RWS Architekten sieht vor, an der bestehenden städtebaulichen Gliederung des Areals weiterzubauen. Diese ist geprägt durch eine „Bipolarität“, einer Architektur im Deutschen Heimatstil um 1900 und einer Architektur der Moderne aus den 1950er/60er Jahren, die sich durch eingeschossige Verbindungsbauten und Vordächer miteinander „vernetzen“. Im Zusammenhang bildet so die Turnhalle/Aula, die Schule und die Kita eine Einheit, einen Campus. Ähnlich wie die Entwurfsverfasser zu der Kita-Erweiterung an der bestehenden Struktur des Heimatstils weiterbauen und diese typologisch sinnvoll ergänzen, wird durch RWS Architekten vorgeschlagen die Architektur der 60er Jahre, den sogenannten Schusterbau durch einen ergänzenden modernen Baukörper zu ergänzen. Die bestehende, wie auch die geplante städtebauliche Gliederung schafft einen geschützten Freiraum und schirmt den öffentlichen Straßenraum, den Verkehr, Gefahren und Lärm ab. Der Entwurf sieht als Auftritt und behüteten Ort des Ankommens vor, den Haupteingang für die Schule in die Ronsbachstraße zu legen, also den Schwerpunkt für ein sicheres Ankommen, Holen und Bringen an dieser Stelle, zu organisieren. Ein untergeordneter Eingang, und Zugang bleibt in der Mainstraße und der Kohlhäuser Straße erhalten. Es wird an den eingeschossigen Verbindungsbauten in Form von Überdachungen festgehalten, die im Bereich des Ankommens und des Schulhofes an den richtigen Stellen einen Regen- und Sonnenschutz bieten. Die Ergänzungsbauten orientieren sich streng an den bestehenden Volumina, somit wir der Schusterbau durch eine moderne Architektur mit Flachdach ergänzt. Die architektonische Haltung gleicht dabei der Herangehensweise, die die Entwurfsverfasser bei der Erweiterung der Kita vorschlagen. Alle Baukörper bilden eine Gesamtstruktur, einen Campus. Die Nutzungen werden über Vordächer zu einer Einheit verbunden.
NUTZUNGEN
Grundlage und Orientierung für den Entwurf der Räume und Zusammenhänge bildet das pädagogische Konzept der Auslobung, welches die Bildung von Cluster, oder sog. Lernhäusern vorsieht. Es ist geplant die „geschlossenen“ Klassenraumstrukturen des Bestands so zu ergänzen, dass sich die Räume um gemeinsame Mitten mit einem ergänzenden Raumkonzept gruppieren. Die Umsetzung eines Cluster-Konzept gelingt unter Erhalt der bestehenden Klassenraumstrukturen, die erst kürzlich saniert wurden und baulich einen guten Zustand aufweisen. Der Ergänzungsbau wird durch zwei „Adapter“ im Bereich der bestehenden Treppenhäuser angebaut, die gleichzeitig Teil der gemeinsamen Mitte sind und den Selbstlernbereich beherbergen. Es gelingt so auch die bestehenden Klassenraumstrukturen an die gemeinsame Mitte mit dem Raumangebot im Sinne des pädagogischen Konzeptes anzubinden.
INNERE ERSCHLIESSUNG
Die bestehenden Treppenhäuser werden durch den vorliegenden Entwurf in das Erschließungskonzept der Schule optimal integriert, sodass keine weiteren notwendigen Treppenräume ergänzt werden müssen. Als verbindendes Element wird zusätzlich ein über alle Geschosse gehendes Atrium mit Luftraum und Treppe geplant. Dieses Element verbindet die gemeinsamen Nutzungen/öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss mit den Lernhäusern in den Obergeschossen. Ein Aufzug u.a. für die rollstuhlgerechte Erschließung des Schulbaus wird hier ebenfalls vorgesehen. Auf Grund der geringen Raumhöhen im Schusterbau werden die vorgenannten „Adapter“ genutzt um über flache Rampen die Geschosshöhen im Neubau zu optimieren und den Bestand barrierefrei zu erschließen.