Cuno-Raabe-Schule, Fulda | WETTBEWERB
KONZEPTIDEE UND STÄDTEBAU
Sakrale Bauten prägen seit Jahrhunderten den europäischen Kulturraum, sind Symbol für unser Werteverständnis, und gebautes Abbild unserer kulturellen Identität.
Ziel des vorliegenden Entwurfes ist es die denkmalgeschützte und profanierte Kirche St. Elisabeth in eine Schule umzunutzen und den Sakralbau als Ort der Identifikation für das Quartier zu erhalten und für die Zukunft zu stärken.
Ähnlich wie das Gebäude über Jahrzehnte als Haus für die Menschen des Quartiers diente, wird nun durch die Umnutzung zum Schulbau ein Haus für die Kinder des Quartiers entstehen.
Der Raumbedarf erfordert dabei die Ergänzung von neuen Gebäudeteilen. Diese werden zweigeschossig und U-förmig um den Sakralbau angeordnet. Der ehemalige Kirchenraum der Saalkirche dient dabei als Ort des Ankommens und Verteilens, als „Herz der Schule“.
Der horizontal liegende Neubaukörper ordnet sich dabei dem vertikal wirkenden Kirchbaukörper städtebaulich unter. Der Neubau hält Abstand zu dem denkmalgeschützten Bestand und wird erst
hinter dem Knick der bestehenden Nord- und Südfassaden, im rückwärtigen Bereich an den Bestand angeschlossen.
ERSCHLIESSUNG
Die Erschließung des Schulensembles erfolgt über einen Vorplatz auf der Westseite. Der Vorplatz fasst einen Parkplatz für Eltern, der sowohl dem Schulgebäude als auch dem Kindergarten dient. An diesem halböffentlichen Bereich liegt der Haupteingang der Schule. Über eine entsprechende
Zonierung der Freianlage mit langer Sitzbank zum Warten wird eine Zonierung zwischen Schulhof (halböffentlich) und Vorplatz (öffentlich) geschaffen. Optional ist es bei vorliegendem Konzept möglich durch eine Einfassung (Zaun/Hecke) hier eine komplette Trennung zwischen diesen Bereichen zu schaffen. Der Windfang des Schulgebäudes ist so konzipiert, dass ein direkter Zugang auf den Schulhof möglich ist.
Die klare, dreiseitige Anordnung der Schulnutzungen um den Saal der Kirche macht diesen zum zentralen Erschließungsorgan der Grundschule. Von hier wird in die vier Grundrichtungen (Nord, Süd, West und Ost) mit den angelagerten Nutzungen verteilt.
Die Erschließungsstruktur über die gemeinsame Mitte bringt dabei ähnliche Vorteile mit sich wie bei einem Atriumgebäude.
NUTZUNGEN
Die Nutzungen werden geordnet um den ehemaligen Saal der Kirche organisiert. Ähnlich einem Schulcampus sind von hier die einzelnen „Häuser“ erreichbar. Im Norden die Lernhäuser/Cluster. Im Süden der Lehrerbereich und im Osten die Fachräume. Der Kirchenraum wird mit den Nutzungen Aula, Mensa, einer Bühne im Chorbereich und der Nachmittagsbetreuung (im Raum eingehängt) bespielt.
Eine Besonderheit ist der eingestellte Musikraum, der im Unterrichtbestrieb über ein Oberlicht belichtet wird und bei Veranstaltungen in Richtung Bühne geöffnet werden kann, sodass eine gut nutzbare Fläche für große Veranstaltungen entsteht.
Die Multifunktionalität im Kirchenraum macht eine effiziente Nutzung von bestehenden Raumflächen möglich (Nachhaltigkeit,Wirtschaftlichkeit).